ACHTUNG (Stand Februar 2022): Aufgrund Corona findet das Training nur noch am Mittwoch und Freitag statt: siehe hier Der Capoeira Bielefeld e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet. Das Training wird von Forlan Nascimento Da Silva geleitet, der als graduierter Capoerista, unter seinem Capoeira-Namen Negão, aus dem Nordosten Brasiliens nach Deutschland kam. Inzwischen ist Negão Mestre der Gruppe Brasa Brasil; zu dieser Gruppe gehören Vereine in verschiedenen Städten Europas und Brasilien. Den aktuellen Vorstand des Bielefelder Vereines bilden Forlan Nascimento da Silva, Nikolas Möller und Reinhold Steinhardt. Capoeira ist ein brasilianischer Kampftanz, dessen Wurzel inden Kulturen Afrikas zu finden ist. Die Geschichte der Capoeira reicht ca. 500 Jahre zurück. Als Vorläufer der Capoeira werden verschiedene afrikanische Tänze und Kampfspiele, vor allem der Zebratanz, der „NiGolo“, gesehen. Afrikaner, die damals nach Brasilien als Sklaven verschleppt wurden, entwickelten diese Bewegungsformen weiter, vor allem auch um den Kampf gegen die Unterdrücker zu trainieren und sich zu befreien.Dabei kam es vor allem darauf an, dass die portugiesischen Kolonialherren nicht realisierten, worin das Ziel des Trainings bestand. Um dies zu erreichen, wurde der tänzerische Aspekt zur Tarnung des Kampftrainings in den Vordergrund gestellt und die Capoeira entwickelte sich zunächst, von den Sklavenbesitzern als reine Tanzform eingeordnet, im Verborgenen. Tatsächlich gelang es später vielen Afrikanern, sich mit Hilfe ihrer Kampftechniken zu befreien, in den brasilianischen Urwald zu fliehen, und hier eigene Siedlungen „Quilombos” zu gründen. In der heutigen Capoeira sind zwei Formen, das Capoeira Angola und das Capoeira Regional zu unterscheiden. Letzteres hat seinen Ursprung in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Besonders der Capoeira-Meister Mestre Bimba brachte in dieser Zeit zusätzliche Einflüsse anderer, vor allem auch asiatischer, Kampfkünste in die Capoeira ein und entwickelte so das Capoeira Regional, das besonders in den 70er Jahren gedrehte Sprünge, Salti und andere charakteristische akrobatische Formen in seinen Bewegungskatalog mit einbezog und so seine heute vorhandene Kämpferisch-tänzerisch-akrobatische Bandbreite erreichte. Wenn man Capoeira erlernen will, darf man nicht den Fehler machen, ausschließlich die sportliche Seite der Capoeira zu sehen. Ebenso wichtig sind das Erlernen der Gesänge und die Beherrschung der Musikinstrumente. Genau hier liegt das Geheimnis der Capoeira: die Energie, mit der die Kampftänzer ihre blitzschnellen Tritte, ihre ebenso schnellen Ausweichbewegungen und ihre akrobatischen Bewegungsabläufe durchführen, ist vor allem auf die emotionale Kraft der Musik zurück zu führen, die stets jeden Kampf, jeden Tanz begleitet. Aus unserer Sicht ist die Capoeira in ihrer heutigen Form nicht nur ein Kampf- oder ein Tanzsport, sondern ein Weg der Auseinandersetzung mit sich selbst, dem es sich zu folgen lohnt.